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Express vom 25.01.2016 - Steife Schulter: "Ich kann keine Tasse mehr heben"

Express vom 25.01.2016 Steife Schulter Ich kann keine Tasse mehr heben Sabrina Diehl Oberhausen Marl Fachanwältin Medizinrecht Patienten KrankenhausDownload als PDF

Steife Schulter: „Ich kann keine Tasse mehr heben“ Harald Jednoralski (59) ist  gelernter Elektromechaniker, war „Tüftler vom Dienst“ bei der U-Bahn Essen.  Jetzt fühlt er sich, als hätte er zwei linke Hände: „Ich kann nicht mal mehr eine Tasse heben!“ Schuld ist die Schulter: „Der rechte Arm tat mir irgendwann bei jeder Bewegung weh, versteifte.“ Der Orthopäde riet zur Operation.

Er vermutete, dass sich Kalk im Gelenk gebildet hatte, und sagte: „Wir werden den Kalk entfernen, und dann gehen Sie wie neu gemacht nach Hause.“ Diese Worte klingen dem Patienten noch im Ohr. 2011 kam er unters Messer: „Danach kriegte ich den Arm überhaupt nicht mehr hoch.“ Die Wunde eiterte, versehentlich wurde eine Sehne komplett entfernt. Seit zwei Jahren prozessiert der Familienvater, unterstützt von Medizin-Fachanwältin Sabrina Diehl, um Schmerzensgeld.

Kleiner Eingriff, fatale Wirkung: Bei dem Oberhausener lief alles schief. Aber schmerzhafte Schultersteife ist ein alltägliches Gesundheitsproblem, typischerweise bei Patienten ab 50 Jahren. Die Beschwerden ähneln sich, unabhängig vom genauen Befund: Erst macht sich die Schulter nur nachts bemerkbar, wenn man darauf schläft. Dann folgen zunehmende schmerzhafte Bewegungseinschränkungen, „Über-Kopf“-Aktionen wie Gardinen aufhängen sind kaum noch möglich. Mit der Zeit lassen die Schmerzen nach, doch die Schulter ist wie eingefroren. Daher der Begriff „Frozen shoulder“. Das kann sich auch akut schmerzhaft entwickeln.

Die deutsche Bezeichnung Kalkschulter lenkt den Blick stärker auf den Hauptgrund für die Probleme – Stoffwechselveränderungen im Gelenk. Dafür ist weder eine Sportverletzung noch ein Sturz nötig. Es gibt eine natürliche Engstelle im höchst beweglichen Schultergelenk, hier kommt es u. a. altersbedingt phasenweise zu narbenähnlichen Verklebungen. Das verdickte Kapselgewebe blockiert die Schulter, engt die Muskeln ein. Hinzu kommen Entzündungen.

Was tun? Kältepackungen tun gut, kurzzeitig helfen entzündungshemmende, schmerzstillende Kortison-Spritzen, den Teufelskreis der Fehl- und Schonhaltung zu durchbrechen. Physiotherapie mit begleitender intensiver Schmerztherapie soll das Gelenk schneller wieder mobil machen. Doch wie für Stoßwellen oder durch Kochsalz und Wasser ergänzte Spritzen ist die Wirksamkeit dieser Ansätze wissenschaftlich nicht klar belegt.

Wichtig ist vor allem Geduld – nach ein bis drei Jahren stellt sich die Beweglichkeit mit etwas Gymnastik im Alltag meist von selber wieder ein.

Bei extremer Schulterenge („Impingement-Syndrom“) lautet die Empfehlung oft: Gelenkspiegelung – Operation. Prof. Peer Eysel, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Uniklinik Köln: „Mit einer Arthroskopie kann man den Raum für die Muskeln an der Schulter erweitern. Meist wird der Kalk aber nach Abklingen der Entzündung von selbst resorbiert, das Kalkdepot aufgelöst.“ Cortison sei wirklich nur kurzzeitig sinnvoll: „Es soll die Entzündung auflösen, führt aber auch dazu, dass die Sehne leichter reißt.“

Von der Erkrankung zur Selbstheilung:

Die Entstehung einer Kalk bzw. steifen „Frozen Shoulder“ verläuft in vier Phasen - in den allermeisten Fällen Gottseidank bis zur Selbstheilung.

  1. Zellumwandlung von Sehnengewebe in Bindegewebe in der Rotatorenmanschette der Schulter.
  2. Verkalkung: Die bindegewebig veränderte Sehne lagert Kalk ein - sie „verkalkt“. Es entsteht eine Enge im Gelenk.
  3. Der Körper resorbiert den Kalkherd. Dabei können sich Schleimbeutel und Rotatorenmanschette schmerzhaft entzünden
  4. Reparaturphase: Das Kalkdepot löst sich nach der Entzündungsphase wieder auf. Die normale Beweglichkeit der Sehne stellt sich in ein bis drei Jahren wieder her.

Das sind die typischen Beschwerden:

Diese Beschwerden weisen auf Kalk- bzw. „Frozen Shoulder“ hin. Ein umsichtiger Arzt wird nicht direkt zur OP raten.

  1. Sie haben beim Liegen auf der betroffenen Schulter Schmerzen.
  2. Sie verspüren plötzlich unerklärliche stechende Schulterschmerzen, obwohl sie keinen Unfall o. Ä. hatten.
  3. Ihr Arm fühlt sich plötzlich an wie gelähmt („Frozen Shoulder“) oder ist in der Beweglichkeit stark eingeschränkt (Impingement-Syndrom).
  4. Sie haben starke Schmerzen, besonders bei Arbeiten, Strecken über Kopf.
  5. Unerklärliche Nackenschmerzen? Auch diese Beschwerden können als  Folge einer schmerzbedingten Fehlhaltung zur Schonung der Kalk-Schulter entstehen

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