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Bild am Sonntag vom 27.09.2015 - Starb Leni weil die Ärzte nicht röntgen wollten?

Bild am Sonntag vom 27.09.2015 starb Leni weil die Ärzte nicht röntgen wollten Sabrina DiehlFachanwältin für Medizinrecht SchmerzensgeldDownload als PDF

 

Eltern verzweifelt: „Unsere Tochter könnte noch leben.“ Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen Kinderklinik

Seit drei Wochen würde Leni zur Schule gehen. Wenn sie noch da wäre. Die aufgeweckte Fünfjährige war der ganze Stolz ihrer Eltern, Katja (32) und Matthias Hoffmann (45, Namen geändert). Sie radelte über die Bürgersteige ihres Heimatdorfes, sie sang Lieder aus dem Radio nach, oft mit lustigen Wortkombinationen. Sie war stolz, auf Englisch sagen zu können: „ I’m fine.“-„Mir geht es gut.“

Nur ein kleiner Schatten lag über ihrer Kindheit. Sie hatte empfindliche Bronchien, litt öfter an Asthma-Anfällen und Lungenentzündungen. Doch die moderne Medizin kann solche Erkrankungen ja gut behandeln.

Am 4. Februar dieses Jahres erwischt es Leni wieder. Ihre Mutter: „Sie fieberte seit Tagen und hustete am Morgen extrem stark. Ich kannte die Symptome und brachte sie ins Krankenhaus.“ In der Kinderklinik des St. Marienhospitals Vechta fallen hohe Entzündungswerte im Blut auf. Ein Röntgenbild der Lunge wird nicht erstellt. „Obwohl ich auf Lenis vorhergehende Lungenentzündung hinwies“, so Katja Hoffmann. Sie erinnert sich nur zu genau an diese Zeit, führte ein Protokoll.

Am nächsten Morgen kommt auch der Vater in die Klinik. Matthias Hoffmann: „Ich fragte, ob sie geröntgt worden war.“ Das Personal verneinte, es werde gegen die Symptome einer Virusgrippe behandelt. Zu dieser Zeit herrschte gerade eine Influenza-Welle.

Im Laufe des Tages wird Lenis Husten immer stärker, das Fieber steigt auf 40,5 Grad. Vergeblich bemüht sich ihre Mutter, sie genauer untersuchen zu lassen. Als nachmittags eine Schwester für eine Urinprobe kommt, hustet Leni so stark, dass sie sich übergibt. Ihre Mutter: „Das Ergebnis war nicht eindeutig. Eine weitere Probe sollte Aufschluss bringen.“ Doch dazu kommt es nicht mehr.

Am nächsten Morgen, dem 6. Februar ist das kranke Kind kaum noch ansprechbar. Es spuckt Blut. Ein Arzt meint, da sei wohl vom Husten eine Ader geplatzt.

Eines der letzten Fotos von Leni zeigt sie bleich, mit blauen Lippen. Ihren geliebten Teddy hält sie fest umklammert. Die Eltern flehen die Ärzte an. Endlich wird das Mädchen geröntgt.

Dann geht alles ganz schnell. Ein Lungenflügel sei eingefallen und entzündet, sagt ein Oberarzt zur Familie. Lenis Puls rast inzwischen. Sie kommt auf die Intensivstation, wird maschinell beatmet. Lebensgefahr! Verlegung ins Klinikum Oldenburg. Aufnahme um 16.30 Uhr. Blutvergiftung, Organe versagen, die Ärzte bekommen Lenis Kreislauf nicht stabil. Um 19.02 Uhr schalten sie die lebenserhaltenden Apparate ab.

Statt der Ärzte behandeln nun Ermittler der Staatsanwaltschaft Oldenburg den Fall. Sprecher Martin Rüppell (36): „ Es besteht der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung. Es geht um die Frage, ob die Ärzte die Lungenentzündung des Mädchens hätten früher erkennen müssen, und ob dies den Tod des Kindes verhindert hätte.“ Das in Auftrag gegebene medizinische Gutachten liegt noch nicht vor. Es könnte für die beschuldigten Ärzte Gefängnis bedeuten. Das St. Marienhospital teilt auf BamS-Anfrage mit, die Mitarbeiter der Kinderklinik seien tief erschüttert über Lenis Versterben.

Lenis Vater ist überzeugt: „ Hätte man sie rechtzeitig geröntgt, würde sie noch leben.“ Im Abschlussbericht des Klinikums Oldenburg steht als letzter Befund, dass ein Streptococcus-Keim mit unauffälligem Resistenzmuster“ gefunden wurde. Sabrina Diehl (34) ist Fachanwältin für Medizinrecht aus Marl (NRW) und vertritt die Ansprüche von Lenis Eltern. Sie sagt: „ Ein normales Antibiotikum wie Penicillin hätte Leni wahrscheinlich das Leben retten können.“

 


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