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Viel Spaß vom 03.09.2013 - Bernd (62) ließ sich seinen letzten Willen tätowieren - "Meine Patientenverfügung trage ich auf der Haut"

Viel Spaß 03.09.2013   Bernd ließ sich seinen letzten Willen tätowieren   Meine Patientenverfügung trage ich auf der Haut, Sabrina Diehl, Patientenanwältin, MarlDownload als PDF

Er liebt sein Leben, fährt Autorennen und Motorräder. Mit dem Tod hatte Bernd Reinhold aus Siegen (NRW) schon mehr als ein Mal unliebsame Erfahrungen gemacht. Deshalb hat der 62-jährige sich nun seine Patientenverfügung auf die Brust tätowieren lassen!

Bernd öffnet sein Hemd, zeigt den Schriftzug oberhalb seines Herzens. Dort ist ein Tattoo zu sehen:

"Do not intubate, do not reanimate" -aus dem Englischen übersetzt: Nicht künstlich beatmen, nicht wiederbeleben!

Eine klare Aussage an alle Ärzte und Sanitäter, die ihn in einer lebensgefährlichen Situation - z.B. nach einem Unfall - antreffen sollten.

Ich will den Medizinern eine Gewissensentscheidung abnehmen und meiner Familie das Leben mit einem weiteren Wachkoma-Patienten ersparen", erklärt Bernd. Der ehemalige Fernmeldehandwerker musste nach einer Krankheit schon ein Mal wiederbelebt werden, überlebte eine andere Operation nur knapp. "Zwei weitere Mitglieder meiner Familie lagen oder liegen schon im Wachkoma. Wegen dieser Erfahrung ließ ich mir das Tattoo stechen.  In meiner Brieftasche trage ich die Patientenverfügung zudem auch als Papier-Brief dabei. Das ist kein Scherz-Tattoo. Ich erwarte, dass sich die Ärzte daran halten."

Juristisch nicht ganz eindeutig

Dürfen die das denn überhaupt, einen Patienten nicht mehr ins Leben zurückholen, wenn er seinen eigenen Willen nicht mehr sprachlich ausdrücken kann? Wie rechtlich bindend ist ein solches Tattoo? Patientenanwältin Sabrina Diehl aus Marl: "Der Arzt muss sich in dieser Situation fragen, was der mutmaßliche Wille des Patienten ist. Wenn sich jemand ein Tattoo mit so einer Aussage an deutlich sichtbarer Stelle stechen lässt, dann ist es eine gewichtige Entscheidung, die auch von den Medizinern akzeptiert werden sollte."

Das finden auch Liese Hain (31) und Tobias Marquardt (38) vom Tattoo Studio "Lucky Stitch" in Siegen. Sie haben die Patientenverfügung gestochen: " Wir würden immer das Leben bevorzugen, können Bernd aber aufgrund seiner Erfahrung sehr gut verstehen."

Seit elf Jahren erfüllen die beiden auch ungewöhnliche  Tattoo-Wünsche ihrer Kunden: "Es gibt Menschen, die lassen sich ihre Blutgruppe auf den Arm tätowieren. Eine Patientenverfügung war bisher noch nicht dabei."
Bernd lächelt: "Ich möchte niemanden schocken, sondern einfach mal zum Nachdenken über ein wichtiges Thema anregen."


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