Herne
  • 02323 - 91 87 0-0
  •    Oberhausen
  • 0208 - 82 86 70-90
  • Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Freizeit Revue vom 26.02.2014 Verbrannt in der Reha Die Klinik die er zweimal rettete, wurde Feuerwehrmann Klaus M. zum Verhängnis, Herne, NRW, Sabrina Diehl KiesbettDownload als PDF

Die Klinik, die er zweimal rettete, wurde Feuerwehrmann Klaus M. zum Verhängnis

Mehr als 30 Jahre lang war Klaus Malzahn (66) als Berufs-Feuerwehrmann aktiv, rettete Menschen, Tiere, Hab und Gut. Nie ist ihm etwas passiert. Auch bei zwei Einsätzen in der „Klinik Börning“ in Herne (Nordrhein Westfalen) war er vor Ort. Dass ihm dieses Krankenhaus einmal zum Verhängnis werden würde, ahnte er nicht.

Der Therapie-Kies war viel zu heiß

Diabetiker Klaus leidet unter Polyneuropathie, einer Erkrankung des Nervensystems. „Weil ich so wenig in den Fingern spürte, wurde eine Reha angeordnet“, erzählt der Rentner.

Behandlung. Im März 2013 unterzog er sich in der Herner Klinik einer Therapie: „Ich sollte meine Finger in ein Kiesbett stecken, das vorher erhitz wurde. Unter den Steinen waren Murmeln, die ich hervorholen sollte - zur Verbesserung der Sensibilität in den Händen.“

Fatal. Doch als Klaus seine Finger nach zehn Minuten wieder herauszog, waren sie verbrannt und schwarz! Acht Millimeter dicke Brandblasen hatten sich auf den Kuppen gebildet. „Wegen meiner Krankheit habe ich zunächst nichts bemerkt“, sagt Klaus. Umso größer dann der Schock.

Heruntergespielt. Ohne großes Aufhebens wurden seine Hände verbunden und Klaus Malzahn einfach nach Hause geschickt. Die Klinik bestand sogar darauf, dass er die Reha trotz extremer Schmerzen fortsetzen sollte. Unfassbar! „Eine Entschuldigung habe ich bis heute nicht erhalten“, empört er sich. Die Klinik teilte nur mit, dass man um eine „zügige Aufarbeitung des Vorfalls“ bemüht sei.

Langzeit-Schäden. Zu Hause litt Klaus solche Qualen, dass Ehefrau Edith (62) ihm bei jedem Handgriff helfen musste. Egal ob beim Anziehen oder im Bad. Bis heute sind die Fingerkuppen taub. Mithilfe von Patientenanwältin Sabrina Diehl aus Marl verklagt er die Klinik jetzt auf rund 25.000 Euro Schmerzensgeld. 


Bild vom 20.02.2014 Klage nach missglücktem Eingriff in Herten Eine Magen OP brachte unseren Sami um Fachanwältin Sabrina Diehl PatientenanwältinDownload als PDF

 

Herten – Sami N. (51) war ein lebenslustiger, beliebter Mann. In der Nachbarschaft nannten ihn alle den „Mochtar” („Dorfchef”). Jetzt ist er tot – bloß weil ihn sein XXL-Bauch störte!

GERICHTSSTREIT UM EINE SCHIEFGEGANGENE SCHLANK-OP IN HERTEN.

Der freundliche Schneider war immer schick gekleidet – wenn da nicht dieser Bauch gewesen wäre: 140 Kilo bei 1.74 Meter – oft gab es die schönen Sachen nicht in Sami N.s Größe. Sohn Ali (25): „Das ärgerte ihn. Deshalb ließ er sich auf Rat seines Arztes einen Magenballon einsetzen.”

Doch der fünffache Vater verlor in sechs Monaten kein Gramm. Als er sich den Ballon im Krankenhaus wieder entfernen lassen wollte, gab es Komplikationen!

Witwe Sekna N. (52): „Erst hieß es nur, die OP werde länger dauern. Zwei Stunden später sprachen die Ärzte von Koma, sagten aber, er werde bald wieder wach.” Doch nach zehn Tagen starb Sami N., ohne jemals wieder zu Bewusstsein gekommen zu sein!

Rechtsanwältin Sabrina Diehl (32, Marl): „Die OP war nicht lebensnotwendig und die Risiken wurden völlig verharmlost! Ich habe den Eindruck, dass es hier nur ums Geld ging!“ Für die Hinterbliebenen hat sie Klage eingereicht, wirft der Klinik schwere Behandlungsfehler vor.

Die Klinik bedauerte den „schicksalhaften Verlauf der Behandlung”, schrieb in einer Stellungnahme: „Gleichzeitig gilt es zu betonen, dass keine Fehler bei der Durchführung der medizinischen und pflegerischen Maßnahmen sowie der Aufklärung erkennbar sind. Ein erstes Gutachten von einem unabhängigen medizinischen Sachverständigen stützt diese Einschätzung nachdrücklich.”

So funktioniert der Abnehm-Ballon

  • Der Magenballon sorgt dafür, dass der Platz im Magen kleiner und somit das Hungergefühl und die Nahrungsaufnahme der Patienten reduziert werden.
  • Ähnlich, wie bei einer Magenspiegelung, wird ein Schlauch mit Ballon geschluckt.
  • Anschließend wird dieser mit steriler Kochsalzlösung gefüllt, um den Magen auszufüllen. Der Schlauch wird wieder entfernt.

Viel Spaß vom 19.01.2014 Laut AOK Krankenhausreport sterben jährlich 19.000 Klinikpatienten an vermeidbaren Arztfehlern Ist doch nur ein Bein, sagt der Arzt Sabrina DiehlDownload als PDF

„Ist doch nur ein Bein“, sagt der Arzt

Lebenslustig, das ist der Eindruck, den man als Erstes von Andrea Engelke gewinnt. Doch der Alltag der unterschenkelamputierten 42-jährigen ist ein einziger Kampf - gegen die ständigen Schmerzen und für Gerechtigkeit.

„Es fing mit einem Knoten auf dem rechten Fußrücken an“, erzählt die zweifache Mutter. „Er wurde entfernt. Der erste Befund hieß: gutartiger Tumor. Der zweite lautete: Krebs. Hätte mein Arzt den zweiten Befund nicht in eine andere Akte geheftet und rechtzeitig etwas unternommen - ich hätte heute noch beide Beine.“

Doch weil der Mediziner dies versäumte, bildeten sich in Andreas Bein weitere Tumore. In sechs OPs versuchte man, ihr Bein zu retten. Aber die Amputation war unausweichlich.

„Seitdem bekomme ich täglich Morphium. Etliche Begleiterscheinungen quälen mich. Doch mein Arzt meint lapidar: „Ist doch nur ein Bein!“

Nach erbittertem Kampf um Entschädigung einigte sie sich nun mit dem Mediziner auf 47.500 Euro. Zu wenig, wenn man bedenkt, dass Andrea nie wieder richtig arbeiten kann und noch viele Behandlungen braucht.

 „Schmerzensgeld wird individuell berechnet“

Die spezialisierte Juristin Sabrina Diehl (www.patientundanwalt.de) erklärt:

„Schmerzensgelder werden individuell berechnet, je nach Schweregrad der Beeinträchtigung, Alter des Geschädigten und Schwere der Dauerschäden. Zudem können sie von der Schwere des Verschuldens oder der verzögerten Regulierungsbereitschaft des Versicherers abhängen.

In schweren Fällen wird eine Schmerzensgeld-Rente zuerkannt.

Allein für den Tod gibt es nichts, was ich nicht für richtig halte. Lediglich für den Leidensweg wird ein Schmerzensgeld gezahlt, abhängig von der Dauer und der Intensität.

Bei einem Vergleich kommen sich die Parteien entgegen, um einen langen Prozess zu vermeiden. Danach sind alle immateriellen (Schmerzensgeld) und materiellen Schäden (z.B. Verdienstausfall, Fahrtkosten) als befriedigt anzusehen.“


Express vom 22.01.2014 Ärzte Pfusch! Opfer klagen anDownload als PDF

Täglich 500 Pannen in Krankenhäusern
19000 Tote im Jahr
AOK schlägt Alarm

Berlin/Köln/Düsseldorf –
Neue Hüfte, Herzkatheter, Augen-OP, Geburten: Wir unterziehen uns jedes Jahr 18,6 Millionen Operationen im Krankenhaus - und bei jeder 100. Behandlung (= 190 000 Fälle pro Jahr) geht nachweislich etwas schief, zeigt der neue AOK-Krankenhaus-Report 2014.

Entzündete Wunden, verkehrte Medikamente – 500 Pannen pro Tag, 19 000 Patienten sterben durch Fehler im Krankenhaus, „fünfmal mehr als durch Verkehrsunfälle“, schlagen
die Autoren der Studie Alarm. Eingeliefert – ausgeliefert? Nicht ganz. Denn der Report zeigt auch: Je häufiger eine Klinik einen Eingriff durchführt, desto sicherer und besser die Erfolge. Bemängelt wird vor allem alltägliche Schlamperei: mangelnde Koordination der Abläufe, Hygienedefizite – EXPRESS sprach Menschen, denen genau dort, wo ihnen eigentlich  geholfen werden sollte, der blanke Horror widerfuhr.

Bein kürzer nach Beinverlängerung
Ein klitzekleiner Unterschied war immer da: Peter Schröder (58) kam mit einemleicht  verkürzten rechten Bein zur Welt. Das glich ein erhöhter Schuhabsatz aus. „Ich konnte als
Kind Fußball spielen, habe später Rasen gemäht, gekegelt, alles.“ Jetzt schafft der Eon-Mitarbeiter aus Gelsenkirchen nur noch wenige Schritte am Rollator. Das Bein, das durch eine Hüft-Operation verlängert werden sollte, ist zwölf Zentimeter kürzer. August 2010 – OP geschafft, Patient krank. „Ich hatte mir Bakterien eingehandelt, ich wurde vollgepumpt mit
Medikamenten, immer wieder operiert, teils zweimal wöchentlich.“ Insgesamt hat er 22 Eingriffe durchlitten.

Augentropfen - Baby blind
Unter den Folgen dieses Fehlers wird der Sohn von Mirjam und Markus Ordowski sein ganzes Leben leiden. Am 7. Februar 2012 verabreicht ein Arzt in der Wuppertaler
St. Anna-Klinik dem wenige Wochen alten Linus Ordowski 1000-fach überdosierte Augentropfen. Der Mediziner nennt bei der Bestellung der Tropfen in der Apotheke aus
Versehen Gramm-Angaben statt Milligramm. Die Apothekerin übersieht die fehlerhaften
Angaben und stellt die giftigen Tropfen her, die Linus und zweiweiteren Säuglingen verabreicht werden. Linus ist seitdem auf dem rechten Auge blind. Die anderen Kinder erleiden dauerhafte Augenschäden. Obendrein versucht der Arzt, seinen Fehler zu  vertuschen, und schiebt die Schuld auf eine andere Ärztin.

Topfit bis zur verpatzten Hüft-OP
Friedrich Braun (80) aus Köln-Weiden war ein topfitter Rentner – bis zu seiner verpatzten Hüft-OP. 30 Jahre Wanderverein, 60 Jahre im Traditionskorps Altstädter, aktiv im Rosenmontagszug: „Die Hüfte ließ ich mir operieren, um weiter mobil zu bleiben!“ Jetzt sitzt er im Rollstuhl. Denn der 2010 eingesetzte Gelenkersatz saß locker, musste raus. Monate lag der Ex-Betriebsglaser ans Bett gefesselt. Noch drei OPs, Rettung in der Uni Bonn.  Kopfschütteln der Ärzte dort: Der Knochen war abgespalten, die Prothese zu kurz.

Kein Bett frei - da verlor ich ein Auge
Netzhautablösung – ein medizinischer Notfall. „Ich kam vom Flug in die Ferien mit meinem Enkel zurück und sah Blitze“, erzählt Irma Kolmann (70), ehemalige Versicherungsangestellte
aus Düsseldorf. Die Ärztin schickte sie sofort in die Klinik. „Aber da war kein Bett frei“, erinnert sich die Rheinländerin, „und es hieß, man könne den Eingriff ruhig ein paar Tage verschieben.“ Aus „paar Tagen“ wurden zwei Wochen – und sie verlor ihr rechtes Auge trotz mehrstündiger OP, bekam ein Glasauge. Sie schaltete die Ärztekammer ein. Zwei Gutachten bestätigten die Fehleinschätzung der Mediziner. Nach zwei Jahren beendete sie das Verfahren: „Ich glaube, darauf wird spekuliert – den Patienten die Kraft zu nehmen, sich zu wehren.“

Magensack festgenäht
Roswitha Rabe (52), gelernte Kfz-Mechanikerin aus Recklinghausen, hatte Magenprobleme. Ursache: eine Art Sack neben dem Magen („Funduskaskade“), in dem sich Speisen unverdaut
sammelten. Operation – danach erst recht Übelkeit, Atemnot, Schmerzen. Auslöser: Statt entfernt zu werden, war der Magensack noch drin, statt am Zwerchfell an der Bauchwand festgenäht. Und es wurde ein Magen-Nerv beschädigt. Es folgten zwei OPs. Im November
2013 sollte der ganze Magen raus. Doch dafür war er zu verwachsen. Roswitha Rabe überlebte, kann aber nur noch stehend essen: „Im Sitzen klemme ich mir den Magen ab.“

So finden Sie das beste Krankenhaus

Der Patient selber kann im Vorfeld etwas tun, um sich vor Pannen zu schützen, ermutigt Regina Behrendt (46), Gesundheitsexpertin der Verbraucherzentrale NRW.

Klicken sie auf der Krankenhaus-Website den Punkt „Qualitätsberichte“ an. Suchbegriffe sollten einfach und kurz sein (z.B. besser „Knie“ statt „Kniegelenkprothese“).

Die Fallzahlen zeigen: Wird etwas häufig gemacht in dieser Klinik oder nicht? Patientenkommentare sind wie „Live-Berichte“ aus dem Bekanntenkreis wertvoll. Die „Weiße Liste“ der Bertelsmannstiftung (www.weisse-liste.de) und AOK-Krankenhaus-
Navigator (über www.aok.de) bereiten gesetzlich geforderte Qualitätsdaten  benutzerfreundlich auf – Postleitzahl, gewünschten Eingriff eingeben, dann erscheinen bestplatzierte Kliniken in Wohnortnähe. Steht ein großer Eingriff an, sollten Sie zuvor immer eine zweite Meinung einholen. Der eigene Haus-/Facharzt sollte zweimögliche Kliniken
nennen.

So wehren Sie sich in der Klinik

Wenn Sie das Gefühl haben, dass in der Klinik etwas eklatant schiefläuft, sollten Sie sich wehren!
Sichern Sie Zeugen, notieren Sie z.B. Name, Adresse des Bettnachbarn, der mit angehört hat, was Arzt/Schwester wann gesagt, getan haben.
Machen Sie Fotos z.B. der OP-Wunde.
Führen Sie Protokoll, was wann unternommen, gesagt wurde.
Sprechen Sie ihren Verdacht aus, möglichst vor Zeugen. Ärzte sind seit 2013 verpflichtet, auf konkrete Nachfrage von Patienten Behandlungsfehler zuzugeben.
Auch unverschämte und schlechte Kommunikation muss man sich nicht gefallen lassen: Kliniken in NRW sind verpflichtet, einen Patientenfürsprecher zu haben.


Kontakt

   
telephone 1
Standort Herne
0 23 23 - 91 870-0
   
telephone 1
Standort Oberhausen
0 208 - 82 86 70-90
   
email 1 E-Mail-Kontakt

E-Mail

Sprechzeiten

 

Montag - Donnerstag

08:00 - 11:30 Uhr  

13:00 - 16:00 Uhr

 

Freitag

08:00 - 13:00 Uhr

 

Wenn Sie uns außerhalb dieser Anrufzeiten eine Nachricht übermitteln wollen, hinterlassen Sie uns Ihre Kontaktdaten auf dem Anrufbeantworter oder schreiben Sie uns eine E-Mail.

Besprechungstermine vor Ort können auch weiterhin individuell vereinbart werden, auch außerhalb dieser Zeiten.